Ein Großteil aller Energiekosten in Privathaushalten kommt durch Heizkosten zustande. Dabei genügen bereits kleine Maßnahmen, um Heizkosten effizient zu reduzieren. Wer auf kleine Details achtet und sich konsequent danach richtet, kann auf Dauer sehr viel Geld sparen.
Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Wer die Heizung nur minimal runterdreht, muss keinen Komfortverlust erleiden. Angaben der Deutschen Energie-Agentur zufolge beläuft sich die optimale Temperatur in Wohnräumen auf 19 bis 21 Grad. Dieser Wert kann zwar in Schlafzimmern unterschritten werden, sollte jedoch nicht weniger als 16 Grad Celsius betragen. Jedes Grad weniger spart sechs Prozent an Heizenergie ein, betont die in Berlin ansässige Beratungsgesellschaft co2 online. Das bedeutet für ein 150 Quadratmeter großes unsaniertes Einfamilienhaus mit einem jährlichen Verbrauch von 22.500 Kilowattstunden bei einer Gasheizung mit 1.350 Kilowattstunden eine jährliche Einsparung von 115 Euro. In einem teilsanierten Altbau mit einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden bietet eine Gasheizung bei einem Anteil von 1.080 Kilowattstunden ein Einsparpotential von 90 Euro. Dieser Betrag verringert sich bei der Nutzung einer Ölheizung auf 55 Euro. Eine andere Sparvariante ist gegebenenfalls ein Anbieterwechsel.
Das Thermostat nicht immer hoch- und runterdrehen
Ein ineffizienter Heizvorgang wird vermieden, indem das Thermostat nicht nach Belieben auf- und zugedreht wird. Kühlt ein Raum zu sehr aus, bedarf es einer vielfachen Energiezufuhr, um den Raum im Nachhinein wieder aufzuheizen. Eine interessante Option ist ein programmierbarer Temperaturregler, über den sich die gewünschte Temperatur einstellen lässt. Dieser Temperaturregler kann aber auch so bedient werden, dass die Heizung zu festgelegten Zeitpunkten abgestellt oder die Wärmezufuhr reduziert wird. Programmierbare oder automatische Thermostatventile sind bestens dafür geeignet, um die Raumtemperatur langsam nach oben oder unten zu regeln – eine Maßnahme, die ebenfalls zur Verringerung der Energiekosten beiträgt. Analysen von co2online zufolge können über ein programmierbares Thermostat bis zu zehn Prozent an Energie eingespart werden. Auf Dauer rentiert es sich, alte Thermostatventile gegen programmierbare Varianten einzutauschen.
Fenster maximal für kurze Zeit ankippen
Noch immer hält sich bei vielen Mietern und Immobilienbesitzern hartnäckig die Meinung, dass ein dauerhaft angekipptes Fenster dem Raumklima nützt. Das Gegenteil ist der Fall. Schließlich wird kostenintensive Heizwärme durch angekippte Fenster weggelüftet. Wesentlich effizienter ist Stoßlüftung, die nur mehrfach am Tag für jeweils wenige Minuten durchgeführt werden soll. Dieser Vorgang ist besonders effektiv, indem gegenüberliegende Fenster geöffnet werden. Die Luft tauscht sich besonders schnell aus. Es gibt sogar feste Empfehlungen, denen zufolge eine Stoßlüftung im Oktober 12 bis 15 Minuten, im November 8 bis 10 Minuten sowie von Dezember bis Februar 4 bis 6 Minuten andauern sollte.
Stoßlüftungen sind sinnvoll
Diese Stoßlüftung bietet laut Expertenmeinung ein Einsparpotential für Heizkosten von rund 12 bis 13 Prozent. Dieser Wert beläuft sich in einem unsanierten Einfamilienhaus auf rund 240 Euro je Jahr bei einem Gesamtverbrauch von 22.500 Kilowattstunden. Bei einer Ölheizung rentieren sich die Kosten zwar auf 140 Euro. Doch dieser Betrag ist immer noch enorm. Dieser Kostenaufwand reduziert sich bei einem teilsanierten 150 Quadratmeter großen Gebäude auf 190 Euro mit Gasheizung sowie 110 Euro mit Ölheizung.
Heizkörper keinesfalls durch Mobiliar verdecken
Werden Heizkörper nicht durch Gardinen oder Möbel bedeckt, wird eine gute Wärmeverteilung gewährleistet. Zugige Türen oder undichte Fenster sind eine weitere Gefahrenquelle, durch die Heizkosten – im wahrsten Sinne des Wortes – aus dem Fenster hinausfliegen. Häufig ist es schon ausreichend, um Fensterbeschläge neu einzustellen oder zu ölen. Kleine Spalten sollten mit Dichtungsbändern aus Gummi oder Schaumstoff behandelt werden. Die Lebensdauer von fenstereigenem Gummi wird verlängert, indem es regelmäßig mit Grafit eingerieben wird. Treten weitere Zugluftquellen auf, sollte der in diesen Bereichen auftretenden Zugluft ebenfalls entgegengewirkt werden.
Jalousien verhindert einen nächtlichen Kälteeintritt
Insbesondere in der Nacht erweist sich eine heruntergelassene Jalousie als dämmendes Element, das den Kälteeinfall in die eigenen vier Wände reduziert. Dicke Vorhänge sind eine effektive Fensterisolation. Im Gegenzug ist es wichtig, dass Vorhänge und Jalousien nicht dauerhaft geschlossen sind. Anderenfalls droht ein erhöhtes Risiko für Schimmelbildung. Vor dem Beginn der Heizsaison empfehlen Energieberater eine Entlüftung der Heizkörper. In Heizkörpern befindliche Luft verhindert eine wirkungsvolle Erwärmung. An der Seite der Heizkörper befindet sich ein Entlüftungsventil, das einfach aufgedreht werden muss. Nach diesem Vorgang müssen Heizkörper mit Heizwasser nachgefüllt werden. Wer diesen Schritt auslässt, riskiert einen Druckabfall. Die Folge: Heizkörper erwärmen sich nur unzureichend. Laut Expertenmeinungen erbringen entlüftete Heizkörper ein Einsparpotential von 20 Euro je Saison. Dieser Anteil entspricht einer Einsparung von jährlich 1,5 Prozent.
Heizanlagen regelmäßig warten lassen
Allerdings erzielt das richtige Heizverhalten nur dann den gewünschten Erfolg, wenn die Heizanlage keinerlei Schwächen aufweist. Eine regelmäßige Wartung ist notwendig, um Verschleißteile rechtzeitig zu ersetzen und Schmutz zu beseitigen. Stellt sich an Heizkörpern ein Rauschen ein oder verteilt sich Wärme ungleichmäßig, weisen diese Indizien auf eine falsch eingestellte Heizungsanlage hin. Deshalb sollten Fachleute regelmäßig einen hydraulischen Abgleich vornehmen, um eine gleichmäßige Verteilung des Heizungswassers zu gewährleisten und sämtliche Räume bedarfsgerecht mit Wärme zu versorgen.
Heizkörper mit Bedacht säubern
Diese Fachleute sollten zugleich eine Reinigung der Heizkörper vornehmen. Dadurch wird nicht nur ein Aufwirbeln von Staubpartikeln vermieden. Zudem wirkt eine dicke Staubschicht einer effektiven Wärmeverteilung entgegen. Besonders wichtig ist, Heizkörper stets im kalten Zustand zu säubern. Werden vor der Säuberung Feuchttücher oder Zeitungspapier unter dem Heizkörper positioniert, werden Staub, Wollmäuse oder tote Insekten automatisch aufgefangen. Für die Reinigung von Heizkörpern ausgelegte Bürsten oder Düsen sind für eine Säuberung der Heizkörper geeignet. Außenflächen erstrahlen nach einer Reinigung mit Wasser samt Allzweckreiniger gewiss wie neu. Zu guter Letzt sind Bodenbeläge wie Teppiche oder Wandschmuck wie Bilder für eine Wärmedämmung besonders effektvoll. Kleine Details wie diese erzeugen eine zusätzliche Dämmung, die zur warmen Atmosphäre in den eigenen vier Wänden beiträgt. Wer Fliesen-, Stein-, Laminat- oder Parkettfußböden dem Teppich vorzieht, sollte zur kalten Jahreszeit kleine Läufer auslegen. Die Kombination all dieser kleinen Maßnahmen hilfte dabei, zur Herbst- und Winterzeit viel Heizkosten zu sparen.