Die Hamburger Drogeriekette Budni steigt ins Wohngeschäft ein. Vor kurzer Zeit kündigte das Unternehmen an, dass im östlichen Teil Hamburgs bis zum Jahr 2021 insgesamt 45 Sozialwohnungen entstehen sollen. Die Zwei-, Drei- bzw. Vierraumwohnungen sollen von 45 bis 90 Quadratmeter groß sein. Laut Mitteilung sollen die Immobilien sogar Solarpanels und eine Dachbegrünung erhalten.

Ein neues vierstöckiges Wohnhaus ist fest in Planung
Das vierstöckige Wohnhaus soll auf dem Firmengelände von Budni in der Hansestadt in der Wandsbeker Königsstraße entstehen. Und mit diesem Projekt verfolgt das Unternehmen ein ganz bestimmtes Ziel. Wie Cord Wöhlke als geschäftsführender Gesellschafter von Budni erklärt, soll das Bauprojekt dazu beitragen, noch mehr in Hamburg dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu erschaffen. Damit möchte die Drogeriekette einen wichtigen Beitrag dafür leisten, dass die Stadt an der Elbe noch attraktiver wird und auch weiter ausgebaut werden kann. In Großstädten wie Hamburg sind schließlich immer mehr Menschen von steigenden Mietpreisen betroffen. Besonders problematisch ist die Situation für alle Menschen, die im Niedriglohnsektor tätig sind.
An altbewährte Konzepte anknüpfen
Durch Einzelhändler initiierte Wohnprojekte sind eigentlich nicht neu. Bereits Discounter wie Lidl oder Aldi riefen unterschiedliche Neubauprojekte ins Leben. Doch häufig müssen die Unternehmen mit diesen Maßnahmen "städtischen Anforderungen" gerecht werden. In nachgefragten Stadtgebieten ist es heutzutage kaum noch möglich, dass eingeschossige Discountermärkte mit großen Parkflächen erschaffen werden dürfen. Viel zu dringend ist der Bedarf nach Baugrund schließlich für die Errichtung neuen Wohnraums. Deshalb suchen die Discounter nach neuen Lösungen, um neue Filialen errichten und öffnen zu können. Während im Erdgeschoss neuer Immobilien Filialen eingerichtet werden, wird in oberen Bereichen günstiger Wohnraum erschaffen. In vielen Städten Deutschlands erhalten die Handelsketten Baugenehmigungen für neue Objekte einfacher, indem sie sich für gemischt genutzte Immobilien entscheiden. Das bestätigt ebenfalls Marco Atzberger als Mitglied der Geschäftsleitung des Handelsinstituts HDI.
Ein Bauprojekt als reines Wohnhaus
Doch Budni entscheidet sich für ein anderes Konzept. Einerseits plant die Drogeriekette das Bauprojekt auf dem eigenen Firmengelände. Andererseits soll das Gebäude als reines Wohnhaus konzipiert werden. Budni möchte schließlich keine neuen Filialen, sondern Wohnungen für eigene Mitarbeiter errichten. Vertreter der Drogeriekette sind darauf bedacht, mit den Objekten in erster Linie Wohnungen für Mitarbeiter zu errichten. Darüber hinaus sollen die Wohnobjekte als Anreiz dienen, um auch neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Nun hofft Budni, dass dieses Bauvorhaben auch für viele andere Unternehmen ein Anreiz sein könnte, um die Tradition firmeneigener Werkswohnungen wieder in Erinnerung zu rufen. Weil die Wohnungen eigentlich als Sozialwohnungen geplant sind, sollte das Angebot insbesondere für Mitarbeiter mit geringem Einkommen lukrativ sein. Für Gutverdiener aus der Firmenzentrale, so Budni, gäbe es gewiss andere Optionen.